Güte

Güte

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Gü|te ['gy:tə], die; -:
1. (auf seine Mitmenschen gerichtete) milde, freundliche, von Wohlwollen und Nachsicht bestimmte Gesinnung:
er war ein Mensch voller Güte; ihre Güte gegen uns/uns gegenüber kannte keine Grenzen.
Zus.: Engelsgüte, Herzensgüte, Seelengüte.
2. Beschaffenheit, Qualität (einer Ware):
Trauben von geringer Güte; das Fabrikat ist ein Begriff für Güte; die Güte dieser Ware ist bekannt.

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Gü|te 〈f. 19; unz.〉
1. edle, hilfreiche, großherzige Gesinnung, Selbstlosigkeit (Herzens\Güte)
2. Nachsicht, Freundlichkeit
3. Gefälligkeit, Hilfsbereitschaft
4. Wert, Beschaffenheit, Qualität (einer Ware)
● würden Sie die \Güte haben, mir meinen Koffer herunterzugeben?; eine Ware erster, zweiter, letzter \Güte; du liebe \Güte, meine \Güte! (Ausruf des Erstaunens; „Güte“ verhüllend für „Gott“); er ist die wandelnde \Güte 〈fig.〉 außerordentlich gütig; durch \Güte 〈Abk.: d. G.; veraltet; auf Briefen〉 durch private Vermittlung, durch Boten, nicht durch die Post; ich danke Ihnen für Ihre \Güte; sich in \Güte einigen, etwas in \Güte abmachen ohne Streit; jmdm. etwas in (aller) \Güte sagen; in seiner grenzenlosen \Güte

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Gü|te , die; - [mhd. güete, ahd. guotī]:
1. freundlich-nachsichtige Einstellung gegenüber jmdm.; das Gütigsein:
jmds. große, unendliche G.;
er machte [ihr] einen Vorschlag zur G. (zur gütlichen Einigung);
die G. Gottes;
sie war die G. selbst;
seine G. gegen uns/uns gegenüber kannte keine Grenzen;
hätten Sie die G. (geh.; wären Sie so freundlich), mir zu helfen?;
sich mit jmdm. in G. (ohne Streit) einigen;
jmdn. voller G. ansehen;
[ach] du meine/liebe G.! (ugs.; Ausruf des Erschreckens, der Verwunderung, der Überraschung; »Güte« steht hier verhüllend für »Gott«: meine G., reich wären wir doch alle gerne!)
2. [Grad der guten] Beschaffenheit eines Erzeugnisses, einer Leistung o. Ä.; [gute] Qualität:
die bekannte G. einer Ware;
ein Erzeugnis allererster G.

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Güte,
 
1) allgemein: 1) Qualität, Beschaffenheit einer Ware; 2) freundlich-nachsichtige Einstellung gegenüber jemandem.
 
 2) Gütefaktor, Kreisgüte, auch Q-Faktor, Elektrotechnik: ein Maß für die Dämpfung eines schwingungsfähigen Systems bei Resonanz, z. B. eines Schwingkreises oder Resonators. Die Güte Q ist eine dimensionslose Größe und definiert als
 
wobei ω die Resonanzfrequenz, Em die maximal im System gespeicherte Energie und P die Verlustleistung darstellen. Ihr reziproker Wert ist der Verlustfaktor des Kreises.

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Gü|te, die; - [mhd. güete, ahd. guotī]: 1. freundlich-nachsichtige Einstellung gegenüber jmdm., das Gütigsein: jmds. große, unendliche G.; die G. Gottes; sie war die G. selbst; seine G. gegen uns/uns gegenüber kannte keine Grenzen; hätten Sie die G. (geh.; wären Sie so freundlich), mir zu helfen?; jmdn. durch G. überzeugen; was die Männer auch in väterlicher G. zu ihm sagen mochten (Thieß, Legende 158); sich mit jmdm. in G. (ohne Streit) einigen; mit G. kommt man hier nicht weiter, ist hier nichts zu machen; er machte [ihr] einen Vorschlag zur G. (zur gütlichen Einigung); ein Blick voller G.; jmdn. voller G. ansehen; Ü durch eine besondere G. des Schicksals (Musil, Mann 373); *[in der folgenden Wendung steht „Güte“ verhüll. für: Gott] [ach] du meine/liebe G.! (ugs.; Ausruf des Erschreckens, der Verwunderung, der Überraschung): bist du schwul geworden? Du liebe G.! (Baldwin [Übers.], Welt 122); Meine G., reich wären wir doch alle gerne! 2. [Grad der guten] Beschaffenheit eines Erzeugnisses, einer Leistung o. Ä.; [gute] Qualität: die bekannte, viel gepriesene G. einer Ware; sodass die G. der Werke von den geschichtlichen Umständen abhängt (Musil, Mann 37); ein Erzeugnis erster G.; Nach Warnemünde fuhr man früher ... im „Coupé“ ... Fünfzig Pfennig kostet das, dritter G. (dritter Klasse; Kempowski, Zeit 66); Eine Ökosünde allererster G. (ugs., iron.; eine große Ökosünde), das muss ich zugeben (natur 1, 1996, 19); in dieser G. bekommt man den Kuchen nur in einer bestimmten Konditorei.

Universal-Lexikon. 2012.

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